Ein Herz für Kinder

Der BASF Schultriathlon ist unser Triathlon-Held im Juni. Wir haben mit Helmut Neuhaus, bei W+F Münster für Schulsport zuständig, über die ungewöhnlichen Anfänge, 50 Meter Schwimmen in Dauerschleife und den Kampf gegen den Bewegungsmangel gesprochen.

BASF Schultriathlon
BASF Schultriathlon
Bei Schulsportveranstaltungen nehmen oft die Besten teil. Wir wollen nicht die Besten, wir wollen die ganzen Klassenverbände
Helmut Neuhaus

Helmut, was ist für dich das Schönste am BASF-Schultriathlon?

Das Schönste ist zu sehen, wie viel Spaß die Kinder an der Bewegung haben. Wenn man auf den Fotos sieht, wie 900 Kinder vor Begeisterung ihre Arme hochreißen, dann ist das ein tolles Gefühl.

Die Entstehungsgeschichte der Veranstaltung war ungewöhnlich.

Das stimmt. Thorsten Küster, ein Grundschullehrer in Münster, übrigens kein Triathlet, hatte beim Joggen die Idee. Er dachte: hier im Waldgebiet kann man joggen, das Schwimmbad ist in der Nähe, Fahrradfahren können die Kinder auch. Er hat dann mit einem Triathlon an seiner Grundschule angefangen, bald Unterstützung durch das Sportamt bekommen.

Wie seid ihr als Verein dazugekommen?

Wir haben uns im Nachwuchsbereich sehr engagiert, haben versucht, über Schulen mehr Kinder für unser Nachwuchstraining zu begeistern. Da wurden wir dann öfter gefragt, ob wir das mit dem Schultriathlon sind. Dann habe ich mal mit Thorsten Küster telefoniert und wir haben beschlossen, dass wir das Ganze zusammenmachen und ausbauen. 2011 war das.

So ist aus einem kleinen Projekt eine große Veranstaltung geworden.

Es sind immer mehr Grundschulen geworden, mittlerweile sind auch ein paar Weiterführende Schulen dabei. Wir haben 2012 die BASF als Sponsor gewonnen, die allen Schüler*innen T-Shirts zur Verfügung stellt. Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, die Teilnehmerzahlen sind kontinuierlich gestiegen.

Welche Ziele habt ihr?

In Zukunft würden wir es gerne schaffen, noch mehr Schüler von Weiterführenden Schulen zu erreichen, nicht nur Kinder der fünften und sechsten Klasse. Außerdem wollen wir eine zweite Veranstaltung im Norden von Münster ins Leben rufen, um auch Schulen aus dem Norden zu erreichen. Unser Triathlon findet im Süden der Stadt statt und es sind entsprechend vor allem Schulen aus dem Süden und ein paar Schulen aus dem Zentrum dabei.

Den BASF-Schultriathlon zeichnet aus, dass es nicht ums Gewinnen geht, sondern darum, sich ohne Leistungsdruck zu bewegen.

Dass ist das, was wir erreichen wollen. Triathlon vereint die Alltagsbewegungen Radfahren und Laufen, hinzu kommt das Schwimmen. Ich erzähle dir mal, wie das beim Schultriathlon abläuft.

Gerne.

Die Kinder schwimmen 50 Meter in verschiedenen Startwellen. Wenn sie die 50 Meter geschafft haben und Spaß daran hatten, können sie sich noch einmal anstellen und erneut schwimmen. Es ist also ein absoluter Breitensportwettkampf. Natürlich sind da auch Kinder aus unserem Verein dabei, die den Triathlon etwas ernster nehmen. Aber es gibt auch viele, die klettern gemütlich aus dem Wasser, trocknen sich erst einmal ab, bevor sie aufs Rad steigen und der eine oder andere geht auch einen Teil der Laufstrecke. Bei Schulsportveranstaltungen nehmen oft die Besten teil. Wir wollen nicht die Besten, wir wollen die ganzen Klassenverbände.

Es geht euch weniger darum, Nachwuchs für den Verein zu gewinnen, sondern vor allem darum, den Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen anzugehen.

Wir hätten die BASF als Sponsor nicht gewonnen, wenn es uns nur darum gehen würde, möglichst viele Kinder für unsere Nachwuchsgruppen zu rekrutieren. Wir haben als Verein eine gesellschaftliche Verantwortung, wollen gegen den Bewegungsmangel beim Nachwuchs vorgehen. Unser Schultriathlon ist eine tolle Plattform, um den Schüler*innen aufzuzeigen, wie viel Spaß Bewegung machen kann.