Triathlon-Heldin Susanne: "Ich muss nicht schneller werden, sondern nur älter!"
Mein Motto für die nächsten Jahre im Triathlon Sport: ich muss nicht schneller werden, sondern nur älter!
Erstmal herzlichen Glückwunsch! Deine Tochter hat dich zur Wahl zur Triathlon-Heldin mit dem Satz „Ich möchte, wenn ich in ihrem Alter bin, auch noch so cool sein.“ Wie sehr freut dich diese Wertschätzung?
Natürlich freut mich das sehr! Wann immer es möglich ist, fahren wir gemeinsam zu Wettkämpfen.
Wenn wir nicht gemeinsam am Start stehen, dann supporten wir uns gegenseitig.
Mit der eigenen Tochter diesen tollen Sport auszuüben ist einzigartig!
Du bist 1962 geboren, bist aber erst 2018 zum Triathlon gekommen. Was waren hier die Gründe?
Eigentlich war ich „nur“ eine Läuferin, aber während mehrerer Verletzungen (Knie und Fuß) habe ich mit 57 Jahren kraulen gelernt. Ich konnte einfach „die Füße nicht stillhalten“.
Vom Citybike aufs Rennrad war es dann nicht mehr weit. Nachdem ich langsam wieder laufen konnte, habe ich meinen ersten Triathlon auf einer Sprintdistanz versucht und ab dann war ich fasziniert von diesem Sport.
Seitdem hast du einige auch nationale und internationale Wettkämpfe bestritten?
Ich habe schon mehrere Mitteldistanzen absolviert: zum Beispiel beim Austria Triathlon in Podersdorf und letztes Jahr die Challenge-St. Pölten.
Dort habe ich mich für die Championship in Samorin qualifiziert und dieses Jahr auch teilgenommen. Die Kurzdistanz in meiner Heimat Hamburg ist schon seit einigen Jahren ein fixer Termin (lacht).
Im September bin ich zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft in Vichy für Deutschland gestartet. Das war ein ganz besonderes Erlebnis.
Auch wenn ich bei diesen Wettbewerben meistens unter den letzten zehn Prozent im Ziel bin. Ich genieße es gemeinsam mit so vielen jungen, tollen Athleten (auch mit Profis) zu „racen“.
Was fasziniert dich an unserer Sportart?
Mich fasziniert, die Vielfältigkeit und Abwechslung, die es beim Triathlon gibt. Ich hoffe, dass ich den Sport noch bis ins hohe Alter durchführen kann und somit aktiv bleibe.
Auch habe ich bei mir im Verein viele Sportkolleginnen und - Kollegen, mit denen ich gemeinsam trainieren und Spaß haben kann.
Wie bringst du Training und Familie unter einen Hut?
Das ist jetzt einfach (schmunzelt): Ich durfte 2022 in Rente gehen und habe genug Zeit fürs Training, Ernährung und Regeneration. Außerdem werde ich stets von meinem Mann und meiner Tochter unterstützt. Ich habe mir schon immer die Zeit fürs Training „freigeschaufelt“, weil es mir immer Spaß macht zu trainieren. Da bin ich egoistisch!
Was kannst du Menschen mitgeben, die auch gerne mit Triathlon beginnen möchten?
Es ist nie zu spät damit anzufangen, auch wenn es zäh sein kein.
Eine teure Ausrüstung muss es nicht gleich sein, kontinuierliches Training und die Planung dafür ist wichtig, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Und unbedingt für einen passenden Wettkampf anmelden!
Mein Motto für die nächsten Jahre im Triathlon Sport: ich muss nicht schneller werden, sondern nur älter!
Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@triathlondeutschland.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.