Carolins Traum vom ersten Triathlon

Carolin schwimmt seit sie klein ist, hätte eine Karriere als Hochleistungssportlerin einschlagen können. Mit Mitte 20 merkte sie, dass der Reiz nach 20 Jahren in der Schwimmhalle nachließ. Sie suchte eine neue Herausforderung. Und fand diese im Triathlon. Doch dann zog sie sich eine Verletzung zu.

Carolin Methke
Carolin Methke
Mein erster Triathlon ist mein Herzensprojekt
Carolin Methke

2019 im Spätsommer ist Carolin Methke als Staffel-Teilnehmerin beim Erkner Triathlon gestartet. Es war für sie so etwas wie ein Herantasten an die Sportart Triathlon. Ein Herantasten, das durchaus positiv verlief. Sehr positiv sogar. Nach dem Wettkampf beschloss Carolin, im Jahr darauf in der Kleinstadt südöstlich von Berlin ihren ersten richtigen Triathlon zu absolvieren. Sie fing an, dafür zu trainieren.

Dann kam ein Tag im ausgehenden Winter Anfang 2020. Bei einem Sprung zog sich die 29-Jährige einen Meniskusriss zu. Ein bitterer Moment. Das wirklich bittere an der Geschichte war: Es passierte nicht in ihrem eigenen Training. Sondern in einem Jugendtraining, das sie leitete. „Da macht man eine Übung vor und dann geschieht so ein Mist“, sagt sie. Ihr Triathlon-Debüt rückte erst einmal in weite Ferne.

Im Alter von sechs Jahren begann Carolin mit dem Schwimmen. Sie hatte Talent. Ein paar Jahre später hätte sie nach Potsdam an den Stützpunkt und auf eine Sportschule wechseln können. Sie entschied sich aus persönlichen Gründen dagegen. Somit war klar, dass es für sie wohl keine ganz große Schwimmkarriere geben wird. Aber sie trainierte auf ambitioniertem Hobbyniveau weiter, spezialisierte sich auf das Freiwasserschwimmen, nahm mehrfach an Deutschen Meisterschaften teil. Über Jahre, über Jahrzehnte.

Mit Mitte 20 merkte sie, dass der Reiz nach 20 Jahren in der Schwimmhalle nachließ. Immer deutlicher. „Ich habe eine neue sportliche Herausforderung gesucht“, sagt sie. Während des Studiums hatte sie mehrere Berührungspunkte mit Triathlon beziehungsweise Triathlet*innen. Sie dachte seinerzeit über einen Wechsel nach – blieb dann aber doch beim Schwimmen. Vor rund drei Jahren absolvierte Carolin, die Leiterin eines Fitnessstudios ist, dann eine Ausbildung zum Laufcoach. Und fing anschließend selbst an zu laufen. „Von dem Moment an war der Weg zum Triathlon nicht mehr weit“, sagt sie. Ein paar Wochen später überredete sie ein Freund schließlich zum Kauf ihres ersten Rennrades. Aus dem Traum vom ersten Triathlon war nun der Weg zum ersten Triathlon geworden.

Die Meniskusverletzung vor rund einem Jahr hat sie anfangs hart getroffen. Doch die aufkommende Corona-Pandemie relativierte vieles. Carolin sagt, sie hat die Zeit, die sie nun zusätzlich für die Vorbereitung auf ihren ersten Triathlon hat, genutzt, um zu sich selbst zu kommen, um über ihre Ziele nachzudenken, um sich intensiv(er) mit dem Thema Triathlon zu befassen. „Ich habe es geschafft, den Fokus noch mehr auf das Training zu legen. Wenn ich so etwas mache, dann mache ich es zu 100 Prozent“, sagt sie und fügt an: „Mein erster Triathlon ist mein Herzensprojekt.“

Sie trainiert nun teilweise zweimal am Tag. Morgens vor dem Arbeiten. Und abends nach dem Arbeiten. „Bei mir gibt es derzeit nicht viel anderes außer Arbeit und Sport.“ Das klingt fast wie das Leben einer Leistungssportlerin. Allerdings: So viele andere Alternativen bleiben einem in Zeiten von Corona und Lockdown auch nicht. „Es spielt mir sicherlich in die Karten, weil es derzeit wenig Ablenkung durch Partys oder das Treffen von Freunden gibt“, sagt sie: „Ich habe momentan die Zeit - und investiere sie nun eben in den Triathlon.“

Ihr Training ist auf die Olympische Distanz beim Helenesee-Triathlon Ende Juni ausgerichtet. Aber Carolin sagt auch ganz klar, dass Triathlon für sie nichts Einmaliges ist: „Wenn ich etwas angehe, dann soll es schon etwas längerfristiges werden.“ Sie hat Ziele und Träume.

Sie träumt zum Beispiel von Hawaii. Allerdings nicht als Starterin, sondern als Zuschauerin. „Ich habe in den vergangenen Jahren immer eine Gänsehaut gehabt, wenn ich das Rennen im Fernsehen gesehen habe. Deshalb wäre ich gerne mal live vor Ort dabei“, sagt sie. Für ihre eigenen Ambitionen auf der Langdistanz reicht ihr erst einmal ein Start beim Ironman Frankfurt. Aber auch das ist derzeit noch weit weg. Erst einmal will Carolin ihren ersten wirklichen Triathlon absolvieren.

Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@dtu-info.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.