Wenn Weihnachten und der Geburtstag zusammenfallen

Lisa Heisig hat zwei Tage vor Weihnachten Geburtstag. Wie ist das eigentlich, wenn die zwei größten Feste des Jahres zusammenfallen?

Lisa Heisig
Lisa Heisig
Wenn sie es sich aussuchen könnte, dann hätte sie lieber wann anders Geburtstag. Am besten irgendwann im Sommer, ein halbes Jahr nach Weihnachten und ein halbes Jahr vor dem nächsten Weihnachtsfest.

Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit des Jahres. Advent, der Heilige Abend, die Feiertage. Auch für Lisa Heisig, die dem Nachwuchskader (NK) 2 der Deutschen Triathlon Union (DTU) angehört, ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit des Jahres. Das liegt jedoch nicht nur am Advent, am Heiligen Abend und an den Feiertagen. Das liegt auch daran, dass sie im Dezember Geburtstag hat. Genaugenommen am 22. Dezember. Zwei Tage vor Heilig Abend.

Lisa wird heute 16 Jahre alt. Für sie stehen nun also innerhalb von 72 Stunden die beiden Tage an, auf die man sich als Kind (und meistens auch noch, wenn man kein Kind mehr ist), jedes Jahr am meisten freut: Geburtstag und Weihnachten. Ist ihr Geburtstag vorbei, sind es nur noch knapp 40 Stunden, bis sie an Heilig Abend mit ihrer Familie vor dem Weihnachtsbaum sitzt.

Lisa ist es wichtig, dass ihre Geburtstagsfeier und die Weihnachtsfeier zwei getrennte Feiern sind. Die eine am 22. Dezember, die andere am 24. Dezember. „An Weihnachten soll es nicht nur um mich gehen“, sagt sie. Weihnachten ist ja schließlich ein Fest der Familie.

Die Krux mit den Wünschen

Ihr Geburtstag ist eigentlich auch immer ein Trainingstag. Lisa sagt, ihr mache das nichts aus. Sie erwähnt im Training an diesem Tag nicht einmal, dass sie Geburtstag hat. „Diejenigen, mit denen ich enger befreundet bin, wissen es“, sagt Lisa. Sie mag es nicht so sehr, im Mittelpunkt zu stehen. Auch zwei Tage später, an Heilig Abend, steht für Lisa morgens in der Regel noch eine Trainingseinheit am Stützpunkt in Neubrandenburg an – so wie das für viele (Leistungs-)Sportler*innen üblich ist.

Sie hat sich mittlerweile daran gewöhnt und damit arrangiert, dass ihr Geburtstag und Weihnachten so dicht aufeinander folgen. Wenn man sich mit ihr darüber unterhält, wird jedoch auch deutlich: Wenn sie es sich aussuchen könnte, dann hätte sie lieber wann anders Geburtstag. Am besten irgendwann im Sommer, ein halbes Jahr nach Weihnachten und ein halbes Jahr vor dem nächsten Weihnachtsfest. „Wenn Weihnachten und der Geburtstag so dicht aufeinanderfolgend stattfinden, ist das schon blöd“, sagt Lisa. Sie sagt das vor allem mit Blick auf das, was vor allem in jungen Jahren für viele der Grund der Vorfreude auf die beiden Festtage schlechthin ist: Wünsche und Geschenke.

Wenn man mit Lisa über Wünsche und Geschenke spricht, dann erzählt sie, dass es unpraktisch ist, wenn sie im Frühjahr oder Sommer einen Wunsch hat, ihn aber erst Ende Dezember erfüllt bekommt. Und dass es umgekehrt manchmal gar nicht so einfach ist, so viele Wünsche auf einmal für zwei Feiern zu haben. Sie sagt aber auch, dass das ja eigentlich ein Luxusproblem sei: „Ich finde es toll, dass es uns so gut geht, dass ich mir jeweils etwas wünschen kann.“

Ein Geburtstag, zwei Feiern

Lisa Heisig feiert in der Regel zweimal im Jahr Geburtstag. Einmal mit ihrer Familie am eigentlichen Tag ihres Geburtstages. Einmal mit Freunden, irgendwann im Sommer. „Im Sommer hat man viel mehr Möglichkeiten“, sagt Lisa: „Da kann man zum Beispiel Zelten gehen oder ähnlich tolle Dinge machen.“ Im Winter kann man „nur“ Bowlingspielen gehen oder Schlittschuhlaufen. Das haben Lisa und ihre Freund*innen an ihrem Geburtstag auch schon gemacht. Das findet sie allerdings nicht so toll wie zum Beispiel zu zelten.

Lisa findet dieses Modell, kurz vor Weihnachten Geburtstag zu haben, aber erst im Sommer zu feiern gar nicht so schlecht. Für ihre Freund*innen ist es allerdings stets eine Herausforderung. „Die wissen nie, wann sie mir etwas schenken sollen. Zum eigentlichen Geburtstag oder am Tag der Feier“, erzählt Lisa und lacht.