"Habe davon geträumt, zur WM fahren zu dürfen"

Sophia Weiler (Landesverband Baden-Württemberg) gehört zu den deutschen Nachwuchs-Athlet*innen, die sich für die Junioren-WM in Quarteira (Portugal/6. und 7. November) qualifiziert haben. Wir haben mit ihr im Vorfeld ihrer ersten internationalen Meisterschaft über das erste Schwimmen im Meer, einen Traum, der wahr geworden ist und einen Traum, der noch wahr werden soll, gesprochen.

Sophia Weiler
Ganz sicher, dass es etwas mit dem Ticket etwas werden wird, war ich mir jedoch erst auf der Zielgerade.
Sophia Weiler

Ihr habt euch mit dem deutschen Team auf Mallorca vorbereitet. Wie war’s?

Es war echt eine coole Zeit. Wir hatten super Wetter, die Gruppe war toll.

Es war dein zweites großes Trainingslager mit dem Nationalteam. Vorher hast du einige Trainingslager mit dem Baden-Württembergischen Triathlonverband erlebt. Was sind die Unterschiede?

Die Trainingslager mit der Nationalmannschaft sind ganz anders. Wir waren eine kleine Gruppe, es war mehr Ruhe drin. Ich bin auch zum ersten Mal richtig im Meer geschwommen. Es war eine interessante Erfahrung mit dem Salzwasser und den Wellen und wichtig als Vorbereitung auf das WM-Rennen. Ich habe dadurch Sicherheit gewonnen.

Dein Ticket für die Junioren-WM hast du dir bei den Deutschen Meisterschaften in Jena geholt. Hast du den WM-Startplatz im Fokus gehabt?

Ich habe davon geträumt. Ich wusste, dass viele starke Mädels am Start sind und hatte die Hoffnung, dass ich zu den Glücklichen gehöre, die zur WM fahren dürfen. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass es geklappt hat.

Wann hast du realisiert, dass du bei der WM dabei sein wirst?

Ich hatte Glück, dass ich nach einem nicht so guten Schwimmen im Laufe der Radstrecke den Anschluss an die erste große Gruppe gefunden habe. Ich wusste, dass es wichtig sein wird, einen guten zweiten Wechsel zu machen. Das ist mir gelungen und ich war vorne mit dabei. Ganz sicher, dass es etwas mit dem Ticket etwas werden wird, war ich mir jedoch erst auf der Zielgerade.

Wie hat es sich angefühlt?

Ich habe mich riesig gefreut. Ich hatte allerdings gar nicht viel Zeit, diesen Erfolg zu verarbeiten. Ich bin am Sonntag nach dem Rennen noch nach Hause gefahren und Dienstag ist dann schon das Trainingslager im Sportpark Rabenberg (In der Nähe der Grenze zu Tschechien, Anm. d. Red.) gestartet. Viel mehr als Auspacken, Wäschewaschen und Einpacken war nicht möglich.

Das Trainingslager fand zur Vorbereitung auf die WM auf den Bermudas statt. Die WM wurde aufgrund der Coronasituation auf den Bermudas dann abgesagt. Hattest du in dem Moment Angst, dass keine WM stattfindet?

Der Weltverband hat relativ schnell kommuniziert, dass trotzdem eine Junioren-WM stattfinden wird. Die Bermudas sind natürlich eine tolle Location und wären definitiv eine Reise wert gewesen (lacht). Aber es war dann schnell klar, dass die WM in Portugal stattfindet und ich habe konzentriert weiter trainiert. Ich bin jedenfalls in kein Motivationsloch gefallen.

Was nimmst du dir für das WM-Rennen vor?

Ich bin noch nie international gestartet. Ich glaube, dass das schon anders sein wird als ein Wettkampf des DTU-Jugendcups und auch ein Bundesligarennen. Ich bin gespannt. Mein Traum ist die Qualifikation für den Nachwuchskader 1 (Voraussetzung ist ein Top-15-Ergebnis, Anm. d. Red.) oder sogar den Perspektivkader (Voraussetzung ist ein Top-10-Ergebnis, Anm. d. Red.).