Triathlon-Heldin Kirstin Dauber: Große Inspiration und Multitasking-Queen


Ohne die endlose Unterstützung meiner Familie könnte ich den Sport nicht so ausüben, wie ich es seit ein paar Jahren machen darf.
Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung „Triathlon-Heldin des Monats“! Wie fühlt sich das für dich an?
Für mich ist es eine große Ehre. Ich engagiere mich zwar nicht für "Ruhm und Ehre" im Sport, aber freue mich dennoch total, dass die Zeit, Kraft und Liebe, die ich in den Sport stecke, von anderen doch wahrgenommen wird. Das ist toll.
Du machst täglich einen Spagat zwischen Familie, Beruf und Sport. Wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Ohne die endlose Unterstützung meiner Familie könnte ich den Sport nicht so ausüben, wie ich es seit ein paar Jahren machen darf. Dafür bin ich unglaublich dankbar. Vor allem in den letzten –drei bis vier Monaten vor einer Langdistanz gleicht der Trainingsumfang einem Nebenjob. Da sind 20 Stunden Training pro Woche nichts Ungewöhnliches. Mein Mann fängt in der Zeit sehr viel zuhause auf. Auch mein Job erlaubt mir, meine Arbeitszeit flexibel einzuteilen, was alles ungemein erleichtert.
Zum Glück bin ich ein ziemlicher Monk und arbeite gerne To-Do-Listen ab. Andernfalls wäre all das gar nicht möglich.
Das ist umfangreich. Wie bist du denn zum Triathlon gekommen?
Das ist eigentlich eine ganz lustige Geschichte. Ich komme vom Laufen. Im Jahr 2014 hat der PSV Bonn Triathlon e. V. nach Helfern für den Bonn Triathlon gesucht und als Dankeschön einen Startplatz für einen Lauf in Bonn in Aussicht gestellt. Daher habe ich meine beste Freundin überredet, dort mitzuhelfen.
Und was soll ich sagen, nach einem Tag mit den Leuten vom PSV und der ganzen Stimmung um den Triathlon war ich infiziert.
Hast du ein typisches Trainingsprogramm?
Mein Training besteht in erster Linie aus strukturiertem, zielgerichtetem Training. Da ich am liebsten auf den langen Strecken unterwegs bin, ist das auch gar nicht anders möglich.
Aber mir ist es extrem wichtig, auch dem Spaß seinen Platz zu lassen. So trainiere ich für mich nach einem bestimmten Plan, aber auch mit den Athleten der von mir gegründeten Triathlonabteilung im TV 1879 e. V. Jüchen. Dazu kommen kürzere Laufeinheiten, die ich im Rahmen einer Betriebssportgruppe leite und Radausfahrten mit großartigen Mädels.
Du hast schon einige Wettkampferfahrungen gesammelt, welches war dein bisher unvergesslichster Wettkampf und warum?
Ganz klar der Challenge Roth. Es warmeine erste Langdistanz, die all umworbene Stimmung vor Ort ist einfach unfassbar. Daher freue ich mich besonders, dieses Jahr wieder an der Startlinie stehen zu dürfen.
Und wie fühlst du dich voreinem Wettkampf? Kannst du das beschreiben?
Vor einem Wettkampf bin ich meist positiv aufgeregt. Ich mag die Stimmung, wenn die Aktiven sich in der Wechselzone einrichten. Es ist eine Mischung aus Anspannung, Nervosität und Konzentration, aber immer gepaart mit unglaublicher Hilfsbereitschaft und netten Gesprächen.
Bestimmt hast du auch Rituale oder Routinen, die du vor einem Wettkampf durchführst, oder?
Tatsächlich gehe ich jeden Schritt vom Wettkampf beim Packen meiner Sachen durch. Was habe ich an, wenn ich ins Wasser gehe? Was brauche ich, wenn ich aus dem Wasser komme, was ist der nächste Handgriff und so weiter.. So überprüfe ich zum einen, ob ich alles dabeihabe und zum anderen hilft mir das, auch in der Hektik des Wettkampfes ruhig zu bleiben.
Bei welchem Wettkampf willst du unbedingt mal an der Startlinie stehen?
Eine Wishlist mit Wettkämpfen hat vermutlich jeder. Auf meiner stehen die ein oder andere Langdistanz im In- und Ausland. Aber mehr verrate ich noch nicht.
Dann sind wir gespannt und wünschen schon mal viel Erfolg! Hast du noch Tipps für angehende Triathletinnen und Triathleten, die gerade erst anfangen?
Macht euch keinen Druck! Es muss am Anfang nicht der ganz große Wettkampf sein! Und vergleicht euch bitte nicht mit anderen. Jede und jeder hat seine eigene Geschichte. Die eine hat schon immer Sport gemacht, der der andere fängt gerade erst an. Fangt an, habt Spaß und sucht euch Gleichgesinnte. Mit anderen gemeinsam ist es umso schöner! Und dann einfach mal machen!
Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@triathlondeutschland.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.