„Ich habe gemerkt: Ich kann vielleicht gut werden“

Carlotta Bülck gehört zu den vielversprechendsten Nachwuchs-Athletinnen und Nachwuchs-Athleten im deutschen Triathlon. Die 17-Jährige aus Lauf bei Nürnberg blickt auf ein starkes Jahr 2025 zurück – mit einem EM-Top-Ergebnis und der bevorstehenden WM als krönendem Abschluss. 

Im Interview spricht das Talent über sein Saison-Highlight, den DM-Titel und den Spaß als Erfolgsfaktor im Triathlon. 

Carlotta Bülck in Kienbaum Trainingslager
Mein Ziel ist es, mich langsam an die Elite heranzuarbeiten – Europacup, 1. Bundesliga, vielleicht irgendwann ein Weltcup-Start.
carlotta bülck DTU Jugendcup Roth
Carlotta Bülck und Lena Meißner Finals 2025 Dresden

Carlotta, was war bisher dein schönstes Erlebnis im Triathlon? 
Mein erster Sieg beim DTU Jugendcup. Ich wurde direkt Erste als Jugend A – noch vor den Juniorinnen. Davor war ich immer eher in den Top Ten, aber nie auf dem Podium. Das war der Moment, in dem ich gemerkt habe: Ich kann vielleicht gut werden. 

Natürlich war auch die Top-Fünf-Platzierung bei der EM ein Highlight, aber dieser erste Sieg hat mir die Augen geöffnet. 

Und wie lief das Jahr 2025 für dich bisher? 
Bis jetzt lief es wirklich gut. Mein Highlight war definitiv die Europameisterschaft – das war ein richtig cooler Wettkampf. Auch in Dresden war ich zufrieden, und ich habe dieses Jahr den Deutschen Meistertitel bei den Juniorinnen geholt. Jetzt steht noch die WM an – das wird sicher nochmal ein Highlight. 

Hättest du Anfang des Jahres gedacht, dass du bei der WM dabei bist? 
Ich hatte es als Ziel, aber sicher sein kann man nie. Die Konkurrenz ist stark – zum Beispiel Sarah Walter, Kjara Reckmann oder Julia Bodenschatz, die jetzt leider verletzt ist. 

Vor allem der Jahrgang 2006 ist sehr leistungsstark. Deshalb war es nicht selbstverständlich, aber ich habe natürlich darauf hingearbeitet. 

Und wie geht es für dich nach 2025 weiter? Hast du schon größere Ziele? 
Mein Ziel ist es, mich langsam an die Elite heranzuarbeiten – Europacup, 1. Bundesliga, vielleicht irgendwann ein Weltcup-Start. Alles Schritt für Schritt. 

Hast du Vorbilder im Triathlon? 
Ich finde Nina Eim und Lena Meißner echt cool.  

Wie bist du zum Triathlon gekommen? 
Ich habe mit dem Schwimmen angefangen, weil meine Eltern wollten, dass ich schwimmen kann. Dann kam immer mehr Training dazu und irgendwann auch Wettkämpfe. Nebenbei habe ich Fußball gespielt – da kommt der Laufaspekt her. Meine Familie ist generell sportlich, wir haben oft lange Radtouren gemacht. 

Ein Freund vom Schwimmen hat mich dann gefragt, ob ich mal Triathlon ausprobieren will. Ich bin zum Stützpunkt in Bayern gegangen, kam in den Kader – und dann war klar: Jetzt probiere ich es richtig. Es hat mir viel mehr Spaß gemacht als nur Schwimmen, und ich habe Fußball dann irgendwann aufgehört – auch wegen der Zeit und dem Verletzungsrisiko. 

Trainierst du regelmäßig am Stützpunkt in Nürnberg? 
Ich wohne in Lauf, das ist etwa eine halbe Stunde entfernt. Weil ich noch unter 18 bin, bin ich auf meine Eltern angewiesen, wenn ich zum Training fahren will. Die Verbindung ist nicht optimal, deshalb bin ich zwei- bis dreimal pro Woche am Stützpunkt, den Rest mache ich allein zu Hause.  

Meine Familie unterstützt mich sehr. Wenn ich zum Beispiel einen Dauerlauf mache, fahren meine Eltern mit dem Rad nebenher. Meine kleine Schwester macht auch Triathlon und kommt gerne mit – manchmal gehen wir zusammen ins Schwimmbad. Manchmal trainiere ich auch mit ein, zwei Freundinnen, aber oft auch einfach allein – das passt für mich. 

Was würdest du jemandem raten, der mit Triathlon anfängt? 
Was oft unterschätzt wird: die Wechselzone – die vierte Disziplin im Triathlon. Da kann man viel Zeit verlieren oder gewinnen. Aber der Spaß ist das Wichtigste. Ich entwickle mich am besten, wenn ich Freude am Training habe. 

Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@triathlondeutschland.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.