"Ein ein kleines Trostpflaster ist es schon für mich"

Tim Hellwig hat sich am vergangenen Sonntag den Titel des Deutschen Meisters der Elite auf der Sprintdistanz gesichert. Wir haben mit ihm über ein kleines Trostpflaster, Radau auf dem Rad und die EM in Kitzbühel gesprochen.

Tim Hellwig
Ich hatte von vornerein das Ziel, das Olympia-Ticket zu holen
Tim Hellwig

Tim, was bedeutet dir dieser erste Titel in der Elite?

Man kann zwar die verpasste Olympia Qualifikation nicht wieder zurück drehen, aber ein kleines Trostpflaster ist es schon für mich. Daher hatte ich mir schon vorgenommen, gut zu performen und alles abzurufen, was ich habe. Das hat von Anfang an beim Schwimmen gut geklappt und ich konnte es das ganze Rennen durchziehen.

Du hast in alle drei Disziplinen stark aufgetrumpft.

Wir hatten vorher im Team (Tim startet in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga für das Hylo Team Saar) abgesprochen, dass wir nach dem Schwimmen vielleicht mit eins, zwei Jungs wegfahren können. Wir haben dann auf dem Rad richtig Radau gemacht. Das hat den einen oder anderen Athleten schon an seine Grenzen gebracht. Auch wenn sie nur mit gerollt sind und nichts für die Tempoarbeit tun mussten. So konnte sich niemand schonen. Ich habe mich nach der ersten Laufrunde noch relativ locker gefühlt. Daher habe ich nach einer Runde versucht, das Tempo moderat zu erhöhen. Ich konnte mich dann ja auch ein bisschen lösen. Der letzte Kilometer war ziemlich hart. Aber durch die Chance auf den Sieg und damit den Deutschen Meistertitel, konnte ich bis an die Grenze und vielleicht auch ein klein wenig darüber hinaus gehen.

Wie sehr hat es dich geschmerzt, Olympia zu verpassen?

Ich bin noch relativ jung, habe noch viele hoffentlich gute Jahre vor mir. Ich hatte es nach ein paar Tagen für mich abgehakt. Aber im direkten Moment danach war es natürlich schon ärgerlich, vor allem weil es sehr eng zuging.

Durch eine Zeitstrafe bist du von Rang zwei auf Position drei im Ranking gerutscht. Als Zweiter wärst du Ersatzmann gewesen.

Ich hatte von vornerein das Ziel, das Ticket zu holen. Daher war es dann auch nicht mehr ganz so schmerzhaft, nur Dritter geworden zu sein. Aber ja, der Fehler mit der Zeitstrafe sollte nicht passieren.

Für dich geht es nun am übernächsten Wochenende mit der U23-EM in Kitzbühel weiter. Wird es für dich dort gleich die nächste Medaille geben?

Ja, mal schauen. Ich gebe immer mein Bestes. Es ist ein super cooles Event mit zwei kurzen Rennen (es geht über 500 Meter Schwimmen, 12 km Radfahren und 3,1 km Laufen. Die besten Athleten des Halbfinals erreichen das Finale, Anm. d. Red.). Ich denke es wird ziemlich spannend.

Du hast dir in Berlin nicht nur den Deutschen Meistertitel geschnappt, sondern auch beim zweiten Bundesligarennen in Folge die Einzelwertung gewonnen.

Das tut gut. Die Bundesliga macht immer Spaß, vor allem, wenn die Rennen so gut besetzt sind wie hier in Berlin. Dann ist es natürlich ein super Tag, wenn man das Rennen gewinnt.

Mit der Mannschaft standest du auch ganz oben auf dem Podium.

Es war unser Ziel, den Tagessieg zu holen. Wir waren das erste Mal seit zwei Jahren in Bestbesetzung am Start. Wenn man Buschhütten „ärgern“ kann, dann sicherlich an solchen Tagen.