Platz zwei für Hellwig, Olympia-Ticket für Lührs
23.09.2023 – thorsten eisenhofer
„Es hat fast alles funktioniert, am Ende habe ich leider den Zielsprint knapp verloren. Aber Rang zwei nehme ich gerne mit“, sagte Hellwig, der als Führender auf die letzten Meter gegangen war, dann aber noch den Franzosen Dorian Coninx (1:42:22 Stunden) vorbeiziehen lassen musste. Platz drei holte Pierre Le Corre (FRA), der das Ziel – wie Hellwig – nach 1:42:23 Stunden erreichte. Hinter einem weiteren Franzosen, Léo Bergere (1:42:28), kam Lührs (1:42:44) ins Ziel.
Die beiden Deutschen gehörten im Rennen über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) auf der Radstrecke einer 24-köpfigen Spitzengruppe an und zeigten sich auch beim Laufen vorne, während immer mehr Konkurrenten abreißen lassen mussten. Von den späteren Top fünf konnte Lührs nach einer Tempoverschärfung Hellwigs in der letzten der vier Laufrunden nicht mehr folgen.
Hellwig lief im Duell mit drei Franzosen die letzten 1,5 Kilometer von der Spitze, für den zweiten WTCS-Sieg seiner Karriere nach dem Erfolg 2021 in Hamburg reichte es nicht ganz. Trotzdem krönte er eine starke Saison, in der er schon die Ränge vier (Montreal), sieben (Paris) und acht (Hamburg) in der höchsten internationalen Rennserie erreicht hatte. Rang sieben in Paris sicherte ihm zudem das Olympia-Ticket.
Lührs‘ Traum wird wahr
Dies schnappte sich nun auch Lührs, der mit Rang 30 in Paris äußerst unzufrieden gewesen war. Er erfüllte mit einer Top-8-Platzierung die Nominierungskriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Deutschen Triathlon Union (DTU) und hat seinen Olympia-Startplatz – wie auch Hellwig - sicher, wenn er im Individual Olympic Qualification Ranking Ende Mai 2024 eine Platzierung unter den ersten 30 einnimmt. Die finale Nominierung obliegt dem DOSB.
„Ich bin noch sprachlos. Das Rennen war perfekt. Ich hatte ein gutes Schwimmen, habe mich auf dem Rad gut gefühlt und beim Laufen konnte ich mithalten“, sagte Lührs und fügte an: „Irgendwann waren wir nur noch zu Fünft. Auch wenn ich zum Schluss den anderen Vier nicht mehr folgen konnte, war es das bislang beste Rennen meiner Karriere. Wahnsinn, dass es mit der Olympia-Qualifikation geklappt hat. Mein Traum wird wahr, auf den ich solange hingearbeitet habe.“
Nicht ganz für ein Olympia-Ticket gereicht hat es für Lasse Nygaard Priester. Er verpasste – wie auch Valentin Wernz - den Anschluss an das erste Feld. Der Rückstand ihrer Gruppe wuchs auf dem Radpart auf über 40 Sekunden an. Priester legte anschließend einen super Lauf hin und verbesserte sich Position um Position. Für die Top acht reichte es für den Deutschen Meister am Ende nicht, zwölf Sekunden fehlen. Er belegte schließlich Rang zehn.
Wernz wurde 36ter. Jonas Schomburg, der als Zweiter aus dem Wasser kam und der ersten Radgruppe angehörte, erreichte Position 24.
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Deutsche Frauen kämpfen am Sonntag um Olympia-Startplatz
Am Nachmittag hatte Simon Henseleit bei den ebenfalls in Pontevedra ausgetragenen U23-Weltmeisterschaften Gold für die Deutsche Triathlon Union gewonnen. Ebenfalls Gold ging in den Para-Wettbewerben an Martin Schulz. Max Gelhaar belegte Rang zwei.
Am Sonntag startet um 14:00 Uhr das U23-Rennen der Frauen mit Selina Klamt, Tanja Neubert und Finja Schierl. Um 16:45 Uhr folgt das WTCS-Rennen der Frauen, in dem Lisa Tertsch, Annika Koch, Marlene Gomez-Göggel und Lena Meißner um ein weiteres deutsches Olympia-Ticket kämpfen. Die Rennen sind hier live zu sehen.