Laura Lindemann gewinnt WM-Bronze

05.09.2020 –  Thorsten Eisenhofer

Großer Erfolg für Laura Lindemann und die Deutsche Triathlon
Union (DTU). Die Potsdamerin hat bei den Triathlon-Weltmeisterschaften, die
dieses Jahr aufgrund der Coronakrise nicht…

2020 Hamburg Wasser World Triathlon

Großer Erfolg für Laura Lindemann und die Deutsche Triathlon Union (DTU). Die Potsdamerin hat bei den Triathlon-Weltmeisterschaften, die dieses Jahr aufgrund der Coronakrise nicht als Serie, sondern als ein Rennen in Hamburg ausgetragen wurden, die Bronzemedaille gewonnen – an dem Ort, an dem Daniel Unger vor 13 Jahren mit dem Gewinn des Weltmeistertitels für einen der bisher größten Erfolge deutscher Triathleten auf den kurzen Distanzen gesorgt hat.

„Ich bin natürlich sehr glücklich, dass für mich eine Medaille herausgesprungen ist“, sagte die von Ron Schmidt trainierte Athletin. Es ist für die 24-Jährige ehemalige Junioren-Welt- und -Europameisterin der bisher größte Moment ihrer Karriere. Und den feierte sie ausgerechnet in einem Heimrennen in jener Stadt, in dem sie mit einem dritten (2017) und einem zweiten Rang (2018) in Rennen der World Triathlon Serie (WTS) und dem Gewinn des Vize-Weltmeistertitels im Mixed Relay (2019) ihre bisher größten Erfolge im Elitebereich schaffte.

Den WM-Titel am Samstag (5. September) sicherte sich in Hamburg die Britin Georgia Taylor-Brown (54:16 min), die mit neun Sekunden vor Flora Duffy (Bermuda/54:25) und 23 Sekunden vor Lindemann (54:39) gewann. Taylor-Brown, die wie auch die beiden anderen Medaillengewinnerin zu einer Spitzengruppe gehörte, die sich auf den ersten Kilometern auf der Radstrecke bildete, setzte sich zu Beginn der Laufstrecke ab.

Für Lindemann begann das Rennen nicht gerade ideal. Aus dem Wasser kam sie bei dem Wettbewerb über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen als 20., hatte dann auch noch Probleme, aus ihrem Neoprenanzug zu kommen. Trotzdem schaffte sie es auf dem Rad schnell, zu der zu diesem Zeitpunkt etwa 20-köpfigen Spitzengruppe aufzuschließen und verhielt sich anschließend taktisch sehr geschickt. „Ich wäre natürlich gerne etwas weiter vorne aus dem Wasser gekommen, aber auf dem Rad ist es dann gut gelaufen, sodass ich eine gute Ausgangssituation vor dem zweiten Wechsel hatte.“

In jenem zweiten Wechsel unterlief ihr dann ein weiteres Wechselmissgeschick, als sie Probleme hatte, sich ihren linken Schuh überzustreifen. „Da war ich sauer auf mich, auch wenn es mit kalten Füßen und Händen nicht einfach war, in den Schuh zu kommen“, sagte Lindemann. Sie ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen, sondern schob sich von Rang zehn immer weiter nach vorne und eroberte etwa zwei Kilometer vor dem Ziel den dritten Rang und damit die erhoffte Medaille. Auch wenn die letzten Kilometer „super hart waren. Ich war am Limit“, so Lindemann.

Lisa Tertsch (Darmstadt/55:56) lief dank der zweitbesten 5-Kilometer-Zeit aller Athletinnen noch auf Rang 16 nach vorne. Marlene Gomez-Islinger (Weiden in der Oberpfalz/56:15) belegte im ersten WTS-Rennen ihrer Karriere Rang 22. Lena Meißner (Saarbrücken), die anfangs noch zu der 20-köpfigen Führungsgruppe auf dem Rad gehörte, wurde 32. (56:39). Anja Knapp (Dettingen/Erms) kam auf Rang 50 ins Ziel (57:51), Caroline Pohle (Leipzig) auf Platz 54 (58:23).

Morgen folgt die WM im Mixed Relay. Im Vorjahr überraschte Deutschland als Vize-Weltmeister. „Wir werden alles geben und hoffentlich wieder so weit vorne wie möglich zu landen“, sagt Lindemann.