Boris Stein und Sebastian Kienle freuen sich auf die DTU-Athleten
08.08.2013 – Oliver Kubanek
Beim IM 70.3 in Wiesbaden kommt es - wieder einmal 2013 - zum spannenden Aufeinandertreffen von Triathletinnen und Triathleten, deren Trainings- und Wettkampffokus sich in den letzten Jahren deutlich unterschied: Kurz-Distanz-Spezialisten, teilweise aus dem aktuellen, teilweise aus dem ehemaligen Kader der DTU-Triathlon-Nationalmannschaft treffen auf Mittel-Distanz- und Lang-Distanz-Spezialisten. "Die Mittel-Distanzen sind aus meiner Sicht momentan die spannendsten Rennen", sagt dazu beispielsweise Boris Stein, 2013 Deutscher Meister über diese Distanz, die auch in Wiesbaden auf die Athleten, darunter die halbe DTU-Olympiamannschaft von 2013, wartet.
Wie sich Svenja Bazlen, Anja Dittmer, Jan Frodeno und die anderen (ehemaligen) Kurz-Distanz-Athleten gegen die "Etablierten" um Stein und Sebastian Kienle schlagen, wird spannend.
Im kurzen Gespräch äußern sich der 70.3-Weltmeister Kienle und der Deutsche Mittel-Distanz-Meister Stein über...
...die aktuellen Wechsel mancher Kurz-Distanzler auf längere Strecken:
Stein: Die Kurzdistanzler erhöhen die Spannung auf der Mittel-Distanz, da sie die Etablierten schon im Schwimmen unter Druck setzen. Die Mittel-Distanzen sind aus meiner Sicht momentan die spannendsten Rennen, da sich hier Lang-Distanzler und Kurz-Distanzler treffen, und ein paar Mittel-Distanz-Spezialisten gibt es ja auch noch. Quasi unter der Fragestellung: Wer ist der beste Triathlet?
Kienle: Die Entwicklung ist eine natürliche. Auch in anderen Sportarten sieht man, dass sich Athleten mit zunehmendem Alter oft den längeren Distanzen widmen. Es ist schön, dass unser Sport viele Facetten hat und so die Möglichkeit bietet, noch einmal etwas neues zu probieren.
...die Erwartungen an Peking-Olympiasieger Jan Frodeno:
Stein: Jan Frodeno kenne ich nicht persönlich. Ihm werden alle Anlagen bescheinigt, auch ein herausragender Triathlet auf den längeren Distanzen zu sein. Hinsichtlich der Vorbereitung auf seine Saisonhöhepunkte Hamburg mit 45 MInuten Wettkampf und Wiesbaden mit 4:10 Stunden-Wettkampf hat er sicherlich Kompromisse eingehen müssen. Alles weitere ist Spekulation.
Kienle: Frodeno bekommt von mir gleich mal den Favoriten Status verliehen (:-)) Man merkt, dass er richtig brennt für die Sache und nicht nur seine Karriere locker ausklingen lassen will. Frodo hat über eine längere Strecke in Phuket schon gezeigt, dass er auch Radfahren kann. Und über einen Halb-Marathon schätze ich ihn noch deutlich stärker ein als über zehn Kilometer. Er wechselt ja auch nicht von der Kurz-Distanz weg, weil er dort keine Chance mehr hat. Ich denke, er geht den richtigen Weg. Wenn man erst mit 35 Jahren wechselt, wird es sehr schwierig, noch die Erfahrung zu sammeln, die nötig ist, um ein "großes Ding" abzuschießen. Ich halte auch sein Ziel 2015 Hawaii zu gewinnen, für hoch, aber keinesfalls für unmöglich.