Olympianominierte überprüfen in Kitzbühel ihre Form

21.06.2012 –  Oliver Kubanek

Saisoneinstieg von Jan Frodeno nach langer Verletzungspause
Das vierte Weltmeisterschaftsrennen der ITU World Triathlon Series 2012 in Kitzbühel ist für die meisten Starter des deutschen…

Saisoneinstieg von Jan Frodeno nach langer Verletzungspause

Das vierte Weltmeisterschaftsrennen der ITU World Triathlon Series 2012 in Kitzbühel ist für die meisten Starter des deutschen Nationalkaders ein besonderes. Befreit vom olympischen Qualifikationsdruck treten vier der für London Nominierten an, um ihre Form auch mit Blick auf Olympia zu testen. Die Nicht-Qualifizierten konzentrieren sich nunmehr darauf, in der WM-Serie viele Punkte oder im Falle der Nachwuchsathleten weitere wichtige Erfahrungen zu sammeln. Und Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken) steht nach seiner langen Verletzungspause vor einem sehr wichtigen Rennen, hat er die Olympiakriterien der Deutschen Triathlon Union nicht abschließend erfüllt.

„Wir müssen uns an die offiziellen Nominierungsrichtlinien halten“, beschreibt DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll die aktuelle Situation. „Diese beinhalten bei den Herren ein Top 12-Resultat in London 2011 sowie in diesem Jahr ein Top20-Resultat in der WM-Serie bis zum 31. Mai. Da diese Kriterien nicht von drei Startern erfüllt wurden, trifft das Präsidium der DTU eine strategische Entscheidung, die für Olympia das bestmögliche Teamergebnis im Blick hat. Auf dieser Grundlage machen wir dann dem DOSB unsere Nominierungsvorschläge.“ 

Frodeno sieht seinem Saisoneinstieg indes positiv entgegen. „Ich freue mich sehr, endlich wieder bei einem Wettkampf an den Start zu gehen und nach der Verletzung nun auch wieder die Atmosphäre live zu erleben. Das hat mir sehr gefehlt.“ Der Olympiasieger kann darauf bauen, dass seine Achillessehne in den letzten Wochen den Belastungen des Trainingsblocks in der Höhe Font Romeus standgehalten hat. „Ich bin Realist genug, hier nicht zu viel zu erwarten. Ich sehe das als Aufbauwettkampf und das Ziel ist, ein solides Rennen zu zeigen und vor allem sagen zu können, dass mein Fuß hält.“ Mit ihm in den französischen Pyrenäen weilten auch Anja Dittmer (Neubrandenburg), Steffen Justus (Saarbrücken) und Maik Petzold (Bautzen). „Nach diesen gut drei Wochen Trainingslager fühle ich mich zwar müde, aber auch super glücklich, so gut durchgekommen zu sein“, beschreibt Petzold stellvertretend die Gemütslage, freut sich aber auch auf das Rennen. „Am Sonntag kann ich wieder um wichtige Punkte kämpfen, und dabei auch auf zahlreiche Fans, Familienmitglieder und Freunde bauen, die meinen Aufenthalt an diesem schönen Ort versüßen.“ tl_files/dtu/Bilder/Athleten_Trainer_Betreuer/DTU_Nationalmannschaft/Jan Frodeno/Jan Frodeno-Madrid 2011.jpg

Die gute Laune, die aus diesen Worten herauszulesen ist, teilt auch Svenja Bazlen (Freiburg), neben Dittmer, Justus und Petzold die vierte DTU-Olympianominierte, die in den österreichischen Alpen antreten wird. „Mit der ‚Olympia-Quali’ in der Tasche kann ich die Sache doch wesentlich befreiter angehen. Zwar ist London fest in meinem Fokus, ein gutes Ergebnis in der Weltmeisterschafts-Serie ist mir aber ebenfalls wichtig, so dass ich auf jeden Fall Vollgas gebe."

Das gilt auch für die weiteren deutschen Triathleten: Gregor Buchholz, der frisch gekürte Deutsche Meister Franz Löschke, Christian Prochnow (alle Potsdam) und Jonathan Zipf (Saarbrücken) bei den Herren sowie Anja Knapp (Ditzingen) bei den Damen. „Ich möchte unter die Top Ten“, formuliert dabei Zipf als einziger eine konkrete Zielsetzung, hatte aber im Training zuletzt mehr Wert auf die Ausdauer denn auf die Schnelligkeit gelegt. „Die diesjährige Saison ist lang und mit Olympia und Olympiaqualifikation auch speziell.“ An ihre guten Resultate vom letzten WM-Auftritt in Madrid wollen Löschke (15.) und Prochnow (14.) anknüpfen. „Ich hoffe, dass mein zweiter Serien-Wettkampf ähnlich gut wird wie der erste“, so Löschke.

Ebenfalls zum zweiten Mal bei einem WM-Rennen dabei ist Anja Knapp, die nach ihrem Debüt in Hamburg 2010 verletzungsbedingt bis 2012 nicht mehr international aufgetreten war. Entsprechend zurückhaltend äußert sie sich „Ich bin ziemlich gespannt und freue mich auf den Wettkampf. Ich möchte mir keinen Druck machen, wir werden am Samstag sehen, wo ich stehe und an welcher Baustelle noch gearbeitet werden muss.“

Die Starts werden jeweils um 15:06 Uhr sein, bei den Frauen am Samstag und bei den Männern am Sonntag. Livesport gibt es dabei unter www.triathlonlive.tv. Zudem wird die ARD in der Sportschau am Samstag und Sonntag ab 18 Uhr und das ZDF am Sonntag in der SPORTreportage ab 17.10 Uhr in einer Zusammenfassung von den Wettkämpfen berichten.

 

 

 

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