World Triathlon Yokohama: DTU-Trio greift wieder an

Nach dem erfolgreichen Wochenende beim Triathlon-Weltcup in Chengdu setzt die Deutsche Triathlon Union (DTU) ihre Asientour fort. Zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Tokio macht die ITU World Triathlon Series in der 3-Millionen-Metropole Yokohama - rund 30 Kilometer südlich von Japans Hauptstadt - fest. Bereits zum neunten Mal ist die Hafenstadt am kommenden Samstag (12. Mai) Gastgeber eines Rennens der wichtigsten Kurzdistanz-Serie im Triathlon. Gleich im ersten Jahr (2009) gelang Jan Frodeno im Land des Lächelns der bisher einzigen Sieg für die DTU. Drei Jahre später verpasste Anne Haug an gleicher Stelle den Titel hauchdünn im Zielsprint gegen die Schwedin Lisa Nordén. Dieses Mal versuchen Laura Lindemann (Potsdam) sowie Justus Nieschlag und Jonas Schomburg (beide Saarbrücken) auf dem verwinkelten Kurs im Hafen Yokohamas ihr Glück.

Los geht's in der Nacht von Freitag auf Samstag um 3:06 Uhr MESZ mit dem Rennen der Damen, die Herren werden um 6:06 Uhr auf die Kurzdistanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) geschickt. Der Triathlon-Weltverband ITU zeigt beide Wettkämpfe wie gewohnt im kommentierten Livestream auf www.triathlonlive.tv in voller Länge.

Gute Ausgangsposition für Lindemann

Mit den Plätzen sechs und 15 in Abu Dhabi und auf Bermuda hat sich Laura Lindemann im WTS-Gesamtranking auf Platz sechs etabliert und kann zuversichtlich in das dritte Saisonrennen in Fernost gehen. Gleichwohl bekommt es die 21-Jährige dort erneut mit hochkarätiger Konkurrenz zu tun. Von den Top 10 im aktuellen WM-Ranking verzichteten nur die starken Britinnen Vicky Holland und Jessica Learmonth auf die Reise nach Japan. Am überlegenen Bermuda-Champion Flora Duffy wird beim Kampf um den Sieg dennoch auch dieses Mal kein Weg vorbeiführen. Lindemann ist zum dritten Mal in Yokohama dabei - 2016 überraschte sie als Zehnte und zeigte eins der besten Kurzdistanzrennens ihrer Karriere. 

Ron Schmidt: "Wir werden alles geben und punkten"

"Ich erwarte in Bezug auf Bermuda eine Ergebniskorrektur", sagt Ron Schmidt, DTU-Bundestrainer U23. "Wir haben das letzte Rennen gemeinsam analysiert und an der einen oder anderen Stellschraube gedreht. Jetzt sind wir guter Dinge. Wir werden alles geben, Punkte sammeln und halten an der Zielstellung von vor zwei Wochen fest." Zwei Top-Ten-Ergebnisse hatte der Coach damals als Ziel ausgegeben. 

Nieschlag und Schomburg fokussiert

 Einen gebrauchten Tag mussten Justus Nieschlag und Jonas Schomburg in den zwei Wochen zwischen Bermuda und Yokohama verarbeiten. Ein enttäuschender 26. Platz sprang für Nieschlag heraus. "Mein Trainer Dan Lorang und ich haben die Reise wohl etwas unterschätzt und die Schraube in den Wochen vor dem Rennen etwas überdreht", vermutet der 26-Jährige, der wie Lindemann zum dritten Mal in Yokohama startet. Trotz der Langstreckenflüge und des Jetlags hofft Nieschlag für Samstag auf die nötige Frische - auch, um das unglückliche Aus im vergangenen Jahr vergessen zu machen. 2017 musste der gebürtige Niedersachse den Wettkampf im strömenden Regen mit einem Platten vorzeitig beenden.

Neun Runden auf einem verwinkelten Radkurs mit vielen Spitzkehren warten auch auf Nieschlags DTU-Teamkollegen Jonas Schomburg. der auf den Bermudas nur als 36. ins Ziel kam und damit ebenfalls deutlich hinter seinen eigenen Erwartungen zurückblieb. "Ich hoffe, dass ich dieses Mal beim Schwimmen den größten Kämpfen entgehen kann und damit etwas Energie spare, die ich beim Radfahren und Laufen brauchen werde", so der 24-Jährige. Weltmeister Mario Mola (ESP) hat in Yokohama die Chance zum Hattrick. Henri Schoeman (RSA), die starken Norweger und einige andere werden versuchen, das zu verhindern.

Mit dem dritten WTS-Rennen in der Jubiläumssaison beginnt auch die einjährige Qualifikationsphase für die olympischen Triathlonwettbewerbe in Tokio 2020. Zunächst geht es für die DTU-Athleten über gute Platzierungen Punkte zu sammeln, um Deutschland möglichst viele Olympia-Startplätze zu sichern. Die nach der Qualifikation besten Nationen dürfen in den Einzelrennen jeweils drei Frauen und Männer an die Startlinie schicken.