WTS Bermuda: Lindemann auf Platz 15, Nieschlag 26.
29.04.2018 – Eva Werthmann
Das war ein schwieriger Tag für die vier DTU-Starter beim zweiten Rennen der World Triathlon Series (WTS) 2018 in Bermuda am Samstag (28. April). Während Laura Lindemann (Potsdam) sich bei den Frauen auf Platz 15 kämpft, reicht es für Justus Nieschlag (Saarbrücken), Jonas Schomburg (Hannover) und Linus Stimmel (Worms) nur zu den Plätzen 26, 36 und 41. Flora Duffy (BER) triumphiert souverän bei ihrem Heimrennen über die Kurzdistanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen), während Casper Stornes, Kristian Blummenfelt und Gustav Iden einen historischen Dreifach-Sieg für Norwegen einfahren.
Die Deutschen taten sich schwer und konnten auf dem hügeligen Kurs nicht in den Kampf um die Top-10-Plätze eingreifen. „Das Schwimmen war schon schlechter als erwartet. Auf dem Rad habe ich mich dann ganz gut gefühlt, da habe ich auch ein bisschen was ausbessern können. Aber beim Laufen hatte ich auf den ersten zwei Runden richtig Seitenstechen, das hatte ich sonst noch nie. Ich musste dann erstmal damit umgehen und habe versucht das Beste daraus zu machen“, analysiert die 21-Jährige Lindemann ihre Leistung kurz nach dem Zieleinlauf.
„Eine zähe Nummer“Auch bei Nieschlag lief es nicht rund: „Ich bin ziemlich enttäuscht und kann das Rennen noch nicht so richtig einschätzen. Es lief heute von Anfang an nicht nach Plan. Im Schwimmen hatte ich schon keine guten Arme, auf dem Rad keine guten Beine. Ich war eigentlich nur anwesend in der Gruppe, konnte nicht agieren und eigentlich nur so mitfahren. Im Laufen hat es dann auch ein bisschen gedauert. Die letzten zwei Runden waren ganz ok, da konnte ich mich noch etwas nach vorne schieben. Alles in allem war das heute eine zähe Nummer.“
Duffy dominiertBei den Frauen zeigt Lokalmatadorin Flora Duffy von Beginn an, dass sie ihre zahlreichen Fans am Streckenrand nicht enttäuschen will. Schon beim Schwimmen macht sie Druck und geht als erste gemeinsam mit Kirsten Kasper (USA) auf die anspruchsvolle Radstrecke. Doch Kasper muss bereits am ersten Anstieg abreißen lassen, so dass Duffy die 40 Kilometer alleine auf dem Rad verbringt. Am Ende wechselt sie mit knapp 1:30 Minuten Vorsprung zum Laufen. Auf den abschließenden 10 Kilometern lässt die amtierende Weltmeisterin nichts mehr anbrennen und überquert die Ziellinie 1:46 Minuten vor der Zweitplatzieren Britin Vicky Holland, die sich im Zielsprint knapp gegen Katie Zaferes (USA) durchsetzt.
Laura Lindemann kommt mit einem Rückstand von 55 Sekunden auf Duffy zum ersten Wechsel und fährt zunächst in der dritten Radgruppe. Diese schafft nach etwa 10 Kilometern den Anschluss zur zweiten Gruppe, in der sich Lindemann bis zum zweiten Wechsel aufhält. Als 13. geht die Sprint-Europameisterin von 2017 auf die Laufstrecke. Doch nach der ersten von vier Runden verliert sie den Anschluss zu ihrer Gruppe und fällt auf Platz 17 zurück. Eingangs der letzten Runde läuft Lindemann auf den 15. Platz vor, den sie bis ins Ziel verteidigen kann.
Norwegischer TriumphzugDas Männer-Rennen wird von den Norwegern Stornes, Blummenfelt und Iden dominiert, die einen historischen Dreifach-Sieg landen.
Schomburg und Nieschlag verpassen nach dem Schwimmen den Sprung in die Spitzengruppe knapp und halten sich zunächst in einer 15-köpfigen Verfolgergruppe auf. Diese schafft in der zweiten von zehn Radrunden den Anschluss zur Spitze. Nur wenig später wagt der Norweger Stornes einen Ausreißversuch und fährt innerhalb kürzester Zeit 26 Sekunden Vorsprung heraus, der bis zum zweiten Wechsel auf 1:16 Minuten anwächst. Dahinter folgen zwei weitere Norweger: Blummenfelt und Iden setzen sich zwei Runden vor dem zweiten Wechsel von der Verfolgergruppe ab und holen den Dänen Andreas Schilling ein, der als Vierter zum Laufen wechselt. Auch seine Landsmänner können Stornes nicht mehr einholen, der den ersten WTS-Sieg für Norwegen einfährt. Im Zielsprint setzt sich Blummenfelt gegen Iden durch, der das norwegische Podium komplettiert.
Während sich Nieschlag auf den 40 Radkilometern konstant in der Verfolgergruppe aufhält, muss Schomburg zwischendurch abreißen lassen, schafft aber etwa 10 Kilometer vor dem zweiten Wechsel wieder den Anschluss. Mit mehr als 2:15 Minuten Rückstand auf Stornes und einer Minute auf Blummenfelt erreicht die Verfolgergruppe den zweiten Wechsel. Beim Laufen können Nieschlag und Schomburg dann nicht mehr mithalten und fallen schnell auf Plätze jenseits der 30 zurück. Während Nieschlag auf den letzten Kilometern noch ein paar Plätze gut machen kann und als 26. ins Ziel läuft, erreicht Schomburg den 36. Platz. Linus Stimmel wird bei seinem ersten Start in der WTS 41.
Bereits in zwei Wochen geht es in der WTS weiter: in Yokohama (JPN) steht am 12. Mai das nächste Rennen über die Kurzdistanz an.