Leistungssportreform: So läuft das BSP-Anerkennungsverfahren

18.04.2018 –  Jan Sägert

Im zweiten Teil unserer kleinen Informationsreihe zur Neustrukturierung des deutschen Leistungssports geht es um das aktuell laufende Anerkennungsverfahren bei den Bundesstützpunkten (BSP). Zur…

Im zweiten Teil unserer kleinen Informationsreihe zur Neustrukturierung des deutschen Leistungssports geht es um das aktuell laufende Anerkennungsverfahren bei den Bundesstützpunkten (BSP). Zur Erinnerung: Das Bundesministerium des Innern (BMI) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben im Dezember 2016 in Magdeburg die Leistungssportreform im Konzept „Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung“ gemeinsam beschlossen, um diese international konkurrenzfähig zu machen.

Ziel des Stützpunktsystems ist die Unterstützung der Spitzenverbände bei der Erreichung ihrer sportlichen Zielstellungen. Dabei geht es um die Bündelung Standort bezogener Ressourcen und Betreuungsleistungen an einem Bundesstützpunkt (BSP).

Warum ist die Konzentration auf BSP auch im Triathlon sinnvoll und wichtig?

Eine Konzentration auf BSP begründet sich nicht zuletzt auch auf die spezifischen Anforderungen einer Sportart. Um im Triathlon in die Weltspitze vorzudringen, müssen bereits in jungen Jahren hohe Trainingsumfänge bewältigt werden. Die Professionalisierung im Triathlon-Leistungssport schreitet voran. Heute kann in allen Altersbereichen nur noch mit einem wissenschaftlich fundierten und vielseitigen Trainingssystem erfolgreich gearbeitet werden. In der Folge muss das gesamte System darauf abgestimmt werden, d. h. die Schule, das Studium oder der Beruf, die medizinischen und physiotherapeutischen Leistungen, die Unterbringungsmöglichkeiten für Kaderathleten (Häuser der Athleten), etc.. Der Athlet und das auf ihn abgestimmte Betreuungssystem – insbesondere der Trainer – müssen in die Lage versetzt werden, Weltspitzenleistungen entwickeln zu können.

Wie stellt sich die Stützpunktsituation im Triathlon derzeit dar?

Die leistungssportlichen Ziele der DTU sind langfristig nur erreichbar, wenn es zu einer flächenmäßigen Abdeckung des Leistungssports (Nachwuchs- und Spitzensport) in Deutschland kommt. Daher hat die DTU einen BSP-Antrag für Saarbrücken, Potsdam, Freiburg, Neubrandenburg und Nürnberg gestellt. Zudem besteht ein enger Austausch mit dem Verbandsstützpunkt in Essen und ein weiterer Verbandsstützpunkt Nord ist in der Umsetzung.

Wie geht es in den nächsten Wochen und Monaten weiter?

Voraussetzungen für die Anerkennung eines Bundesstützpunktes sind ein positives sportfachliches Votum des DOSB, die Zustimmung des betreffenden Landes und die Feststellung eines erheblichen Bundesinteresses. Folgende Kriterien werden u.a. in diesem Zusammenhang geprüft: Kaderzahl,- Stützpunkttraining, Trainerqualifikation, vorhandener für Spitzensporttraining geeigneter Standort und Perspektive des Standorts. Nachdem die Anträge sämtlicher olympischer Spitzenverbände in der vergangenen Woche (KW 15) beim DOSB, BMI, Bundesverwaltungsamt (BVA) und den Ländern eingegangen sind, ist Anfang Juli 2018 mit einer Entscheidung zu rechnen.

DTU-Sportdirektor Jörg Bügner

"Wir hoffen, trotz der Ankündigung von DOSB und BMI, die Anzahl Bundesstützpunkte um bis zu 20 Prozent zu reduzieren, auf ein positives Votum. Das wäre auch auf lange Sicht ein gutes Signal für die bisherige gute Arbeit an unseren Stützpunkten."

Weitere Folgen der Serie

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