Cedric und Jonas Osterholt
– Triathlon im Doppelpack

Warum denn alleine? Zu zweit ist es doch viel schöner. Im Triathlon gibt es viele erfolgreiche Geschwister. Die bekanntesten sind sicherlich die Brownlee-Brüder aus Großbritannien. Aber auch in Deutschland gibt es einige Geschwister, die die Liebe zum Ausdauerdreikampf teilen. Zum Beispiel Cedric und Jonas Osterholt. Die Zwillingsbrüder (19) profitieren ungemein davon, dass es sie quasi als Doppelpack gibt.

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Natürlich gibt es auch Konkurrenz zwischen den beiden. Das ist bei Brüdern normal. „Ziel ist es natürlich, schneller als der andere zu sein. Der Ehrgeiz ist immer da“, sagt Cedric. Aber ein ständiges Miteinandermessen, wer der Stärkere ist, ein Battlen auch im Training, das gibt es nicht. „Dafür sind die Wettkämpfe da.“
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Warum denn alleine? Zu zweit ist es doch viel schöner. Im Triathlon gibt es viele erfolgreiche Geschwister. Die bekanntesten sind sicherlich die Brownlee-Brüder aus Großbritannien. Aber auch in Deutschland gibt es einige Geschwister, die die Liebe zum Ausdauerdreikampf teilen. Zum Beispiel Cedric und Jonas Osterholt. Die Zwillingsbrüder (19) profitieren ungemein davon, dass es sie quasi als Doppelpack gibt.

Es ist nur ein Satz unter vielen, der in diesem Interview mit Cedric und Jonas Osterholt fällt. Aber es ist der Satz, der am Ende am meisten hängenbleiben, nachhallen wird. Der Satz, der vielleicht auch am meisten über die beiden Osterholts sagt. Jener Satz, er lautet folgendermaßen: „Es ist schon etwas Besonderes, den Sport, den man liebt, zusammen mit seinem Zwillingsbruder auf einem Niveau ausüben zu können.“ Es geht nicht nur darum, zusammen trainieren zu können, weil es nun mal schöner ist, als alleine zu trainieren. Es geht vor allem darum, dass man Erfolge und Niederlagen, Höhepunkte und Frustsituationen, unendlich viel Zeit und Entwicklungen zusammen erlebt, zusammen durchmacht. Zusammen mit einer Person, die einem sehr nahe steht.

(Ausdauer-)Sport spielte im Leben von Cedric und Jonas Osterholt schon immer eine große Rolle. In den Sommerferien ging es mit der Familie eigentlich jedes Jahr in die Berge – zum Wandern und zum Mountainbiken. Zudem hatten die Zwillingsbrüder schon früh am Radfahren Spaß, absolvierten Rennen auf der Bahn und auf der Straße. Ebenso Laufwettkämpfe. Bald folgte die Kombination aus beidem – Teilnahmen an Duathlonwettbewerben.

Doch weil es nicht so viele Duathlonwettkämpfe gab, versuchten sie es vermehrt mit Starts bei Triathlons. Schwimmen konnten sie, das hatten sie bis zu jenem Zeitpunkt auch schon im Verein betrieben. Die Ausschreibung für ihren ersten Triathlonwettbewerb hatten sie übrigens in einem Laufkalender gesehen. Jonas sagt, sie seien „zufällig darüber gestolpert“. Dass die beiden heute zwei hoffnungsvolle Nachwuchsathleten sind, ist also eher glücklichen Umständen als einer stringenten Karriereplanung zu verdanken.

Sie betrieben Triathlon damals aus Spaß. „Wir hatten keine Ziele und keinen Erfolgsdruck“, sagt Cedric. Gerrit Völker, damals Landestrainer in Nordrhein-Westfalen, sprach die Zwillinge nach einem Wettkampf an. Und nahm sie fortan unter seine Fittiche. Bei ihm entwickelten sie sich von nun an – bis sie im Herbst 2018 an den Bundesstützpunkt nach Saarbrücken gingen. „Das war ein großer Schritt“, sagt Cedric und fügt an: „Saarbrücken ist immerhin vier Stunden von unserer Heimat im Münsterland entfernt. Aber es ist natürlich einfacher, wenn man diesen Schritt zu zweit geht.“

Von der Persönlichkeit sind die beiden Osterholts durchaus unterschiedlich – Jonas ist der Extrovertierte der beiden. Ansonsten teilen sie viele Dinge und Interessen: Gleicher Freundeskreis, gleiches Studium (Systems Engineering), gleiche Trainingsgruppe, ähnliche Ziele. Beide profitieren davon, dass es sie quasi im Doppelpack gibt. „Man hat immer einen Trainingspartner. Man hat immer jemanden, der einen motiviert, wenn man mal einen nicht so guten Tag hat. Und man hat immer jemanden, mit dem man dieselben Interessen teilt“, sagt Jonas.

Natürlich gibt es auch Konkurrenz zwischen den beiden. Das ist bei Brüdern normal. „Ziel ist es natürlich, schneller als der andere zu sein. Der Ehrgeiz ist immer da“, sagt Cedric. Aber ein ständiges Miteinandermessen, wer der Stärkere ist, ein Battlen auch im Training, das gibt es nicht. „Dafür sind die Wettkämpfe da.“ Und in den Wettkämpfen, sagt Cedric, „gibt man dann schon mal noch mehr Gas, wenn man den Bruder vor sich sieht“. Aber es ist auch so, dass ihnen gute Ergebnisse von beiden wichtiger sind, als der Fakt, ob man nun vor oder hinter dem Bruder gelandet ist.

Jonas war in den vergangenen Jahren meistens der, der vor seinem Bruder gelandet ist, also derjenige, der die besseren Platzierungen und Ergebnisse erzielt hat. Der Junioren-Europameister im Mixed Relay sagt, er nehme es nicht so wahr, dass er der Bessere sei: „Im Training, vor allem im Winter, ist Cedric meistens schneller.“ Und so scheint es, als gehen die Zwillinge ihre Entwicklung, die sie zumindest bis in den Weltcup führen soll, nicht immer Seite an Seite. Aber zumindest im Gleichklang.

„Wenn man zurückschaut, ist es schon eine tolle Entwicklung, die wir genommen haben“, sagt Jonas. Vor ein paar Jahren ging es vor allem noch darum, Spaß am Sport zu haben. Nun haben sie - bei positiver Weiterentwicklung - in den kommenden Jahren die Möglichkeit, bei großen internationalen Wettkämpfen zu starten. „Wir sind in den Sport reingerutscht. Am Anfang hatten wir den NRW-Kader als Ziel. Jetzt sind wir Leistungssportler. Und Leistungssportler kannte man früher nur aus dem Fernsehen“, sagt Jonas. Und dann sagt er noch einen Satz, der genauso hängen bleibt wie der Satz, der davon handelt, dass es etwas Besonderes ist, den Sport mit dem Zwillingsbruder zu teilen: „Ohne Cedric wäre ich vielleicht kein Leistungssportler geworden“ Und Cedric vermutlich nicht ohne Jonas.

 

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