Aufgeben ist keine Option: Monika, die Stehauffrau

Monika Reker musste in den vergangenen 15 Jahren zwei gesundheitliche Rückschläge verkraften. Schweres Asthma und einen chronischen Knocheninfekt nach einem Schlüsselbeinbruch. Es gab Momente, in denen sie Todesängste hatte. Ärzte prognostizierten ihr, keinen Sport mehr machen zu können. Die 45-Jährige hat allen Prognosen zum Trotz nie aufgegeben und Durchhaltewillen gezeigt. 2015 fand sie zum Triathlon und hat mittlerweile fünf Mitteldistanzen absolviert.

Monikas Geschichte ist ein Auif und Ab
Die Geschichte über die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte des Lebens von Monika ist ein Auf und Ab. Ein Auf und Ab zwischen ganz weit oben. Und ganz weit unten. Zwischen großartigen sportlichen Erfolgen und gesundheitlichen Tiefpunkten. „Es gab Momente, in denen hatte ich einfach keine Kraft mehr. Irgendwann bist du an dem Punkt, an dem dir alles egal ist. Ich hatte nichts mehr zu verlieren.“
Monika musste zwei gesundheitliche Rückschläge verkraften
Monika kämpfte sich immer wieder zurück

Monika Reker musste in den vergangenen 15 Jahren zwei gesundheitliche Rückschläge verkraften. Schweres Asthma und einen chronischen Knocheninfekt nach einem Schlüsselbeinbruch. Es gab Momente, in denen sie Todesängste hatte. Ärzte prognostizierten ihr, keinen Sport mehr machen zu können. Die 45-Jährige hat allen Prognosen zum Trotz nie aufgegeben und Durchhaltewillen gezeigt. 2015 fand sie zum Triathlon und hat mittlerweile fünf Mitteldistanzen absolviert.

Ein Auf und Ab

Die Geschichte über die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte des Lebens von Monika ist ein Auf und Ab. Ein Auf und Ab zwischen ganz weit oben. Und ganz weit unten. Zwischen großartigen sportlichen Erfolgen und gesundheitlichen Tiefpunkten. „Es gab Momente, in denen hatte ich einfach keine Kraft mehr. Irgendwann bist du an dem Punkt, an dem dir alles egal ist. Ich hatte nichts mehr zu verlieren.“

Die Geschichte über die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte des Lebens von Monika ist aber auch ein Paradebeispiel dafür, nicht aufzugeben, sich nicht unterkriegen zu lassen. Weder von immer neuen Rückschlägen, noch von ärztlichen Prognosen. Es ist eine Geschichte, die zeigt, dass man mit Willen, mit einem großen Kämpferherz und mit dem Glauben an sich selbst viel erreichen kann. Sehr viel. „Man hat die Wahl, jammernd an dieser Stelle sitzen zu bleiben oder aufzustehen. Vom Jammern wird es nicht besser. Jeder trägt die Verantwortung für sein Leben selbst und man hat nur eins. Das sollte man sich immer vor Augen halten.“

Plötzlich kann sie keine Treppen mehr steigen

Ihre sportliche Karriere begann sehr erfolgreich: 2004 wird sie in dem damals größten 24-Stunden-Mountainbikerennen Vize-Europameisterin nach gefahrener Kilometerleistung. Sie schlägt in anderen Wettbewerben WM-Kader-Athletinnen. Weitere Erfolge scheinen vorprogrammiert. Doch ein Jahr später wird bei ihr schweres allergisches Asthma festgestellt. Zeitweise ist ihr Gesundheitszustand so schlecht, dass sie keine Treppen mehr steigen kann und ein Sauerstoffgerät benötigt.

„Das war eine ganz schwere Zeit für mich“, sagt Monika. Sie musste im Sitzen schlafen, hatte Erstickungsanfälle und jeden Tag Atemnot. „Es gab einige Situationen, in denen ich Todesängste hatte.“ Aufenthalte in Lungenfachkliniken und Reha-Einrichtungen bringen keine Besserung. Die Ärzte sind ratlos. Es heißt, sie könne nie wieder Leistungssport machen.

Nach drei Jahren ohne Fortschritt beginnt Monika, sich selbst zu therapieren. „Die Ärzte haben immer nur gesagt: Du kannst dies nicht. Du darfst das nicht. Aber was hatte ich denn zu verlieren?“ Sie steigt einfach wieder aufs Rad. „Ich bin gefahren wie eine Oma auf dem Hollandrad“, sagt Monika. Wieder auf dem Rad zu sitzen, ist für sie ein Gefühl von Freiheit. Langsam steigert sie Dauer und Umfang. Ab dem zweiten Jahr macht sie große Fortschritte. „Irgendwann strebt man dann wieder an, den alten sportlichen Zustand wieder zu erreichen“, sagt sie.

Noch ein Schicksalsschlag

2010, fünf Jahre nach der Diagnose, nimmt sie erstmals wieder an Hobby-Mountainbikerennen teil – und gewinnt. 2011 wird sie – in ihrem ersten Straßenradsportrennen überhaupt – Erste der Frauenwertung über die 100-Kilometer-Distanz bei den Vattenfall Cyclassics. Sie gewinnt mit der Mannschaft den Titel bei den Deutschen Cyclocross-Meisterschaften im 24-Stunden-Rennen und 2012 den P-Weg-Marathon über die Ultradistanz. Das Leben ist längst wieder leistungssportlich orientiert, das Asthma ist noch da, aber Monika hat es gut unter Kontrolle.

2013 folgt dann ein weiterer schicksalhafter Tag in Monikas Leben. Beim Heavy 24 in Chemnitz, dem härtesten 24-Stunden-Rennen in Ostdeutschland, stürzt sie nach 23:17 Stunden und bricht sich das Schlüsselbein. In einer Operation wird ihr ein Implantat eingesetzt, um den Bruch zu stabilisieren. Die Operation misslingt. Über Monate hat sie starke Schmerzen, Schmerzmittel helfen nicht, Ärzte glauben ihr nicht. „Niemand konnte sich die Schmerzen erklären. Alle Laborwerte waren normal, einzig der Knochen wuchs nicht. Niemand glaubte mir.“ Erst nach drei Monaten wird Implantatversagen sowie ein chronischer Knocheninfekt diagnostiziert. Es folgen eine zweite Operation und eine Chemotherapie mit Antibiotika, um den Infekt abzutöten. „Ich konnte den Arm nicht mehr bewegen, kompletter Funktionsverlust.“

Doch erneut lässt sich Monika von schlechten Prognosen nicht aufhalten. Obwohl ihr Orthopäde ihr prophezeit, sie könne keine 500 Meter schwimmen, setzt sie sich zum Ziel, eine Mitteldistanz zu finishen. Ihre ersten Schwimmversuche sind katastrophal und von starken Schmerzen geprägt. Und auch das Laufen ist eine echte Herausforderung, da die degenerierte linke Körperhälfte ISG-Blockaden und Hüftproblemen mit sich bringt. Und trotz eines weiteren Schlüsselbeinbruchs in der Vorbereitung finisht sie 2017, rund zweieinhalb Jahre später, den Ironman 70.3 Rügen. Weitere erfolgreich gemeisterte Mitteldistanzen folgen.

Monika sagt, sie habe in all den Jahren, bei all den Rückschlägen, nie gehadert. Stattdessen immer versucht, das Positive aus der Situation zu ziehen. „Schafft man es, sich aus solch einer Situation zu befreien, bringt einem das für die Persönlichkeit viel. Heute sind mir die schönen Momente wichtiger als die absolute Leistung. Ich genieße die schönen Momente“, sagt Monika und fügt an: „Für mich verkörpert kein Sport Hinfallen und Aufstehen so sehr wie Triathlon. Für mich ist dieser Sport Therapie und Passion zugleich. In keinem Sport kann man so viel über sich selbst lernen, immer wieder Grenzen verschieben, sich neue Ziele setzen und über sich hinauswachsen. Eine Erkrankung zu besiegen, ist nichts anderes, als ein langes, hartes Rennen zu finishen.“

 

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